KINO VINO: TERROIR – Eine genussvolle Reise in die Welt des Weins
Gestern war ein besonderer Abend für mich. Ich habe mich endlich für den WSET 2 Lehrgang angemeldet und anschließend tauchte ich bei dem neuen dänisch-französischen Dokumentarfilm „TERROIR“ in die faszinierende Welt des Weines und des guten Essens ein. Ein toller sehenswerter Film des dänischen Filmemachers Ramses Dinesen, der einfach Fernweh weckt. Eine achtzigminütige spannende Reise durch Weinberge und Weinkeller, hinein in die besten Sterneküchen und Restaurants – von Hamburg über Kopenhagen, Wachau, Bordeaux, Paris, New York und Japan. Ich hatte Gänsehaut als es um die perfekte Symbiose vom Wein und Essen ginge, die durch die Statements von Weinmachern, Sommeliers, Weinexperten, Spitzenköchen, Weinhändlern und Wissenschaftlern sowie durch gekonnten Szenenwechsel begleitet wurde.
Über den Wein erfährt man in dem Film nicht wirklich was Neues, die spannenden unterhaltsame Einblicke und die sehr persönlichen Erfahrungen bei der Herstellung, den entscheidenden Einflüssen von Klima, Boden und Mikrobiologie untermalt mit herrlichen Landschaften und stimmungsvoll inszenierten Schauplätzen fesselten mich um so mehr. Beim Schauen ist mir wieder bewusst geworden, dass Wein menschlich ist. Von Menschen für Menschen gemacht. Und wieviel Arbeit, Schweiß und Leidenschaft, dahinter stehen, um einzigartigen und individuellen Wein mit Persönlichkeit zu kreieren ohne dabei die natürliche Umgebung, in der der Wein entsteht zu zerstören.
WAS BEDEUTET „TERROIR“?
Ramsen Dinesen bringt in seinem Film „TERROIR“ eine ganz klare Botschaft rüber: Der Begriff Terroir ist all das, was auf die Trauben, Reben und Wein wirkt – nicht nur das allgemeine Klima der Region, aber auch das Kleinklima des Weinbergs, ebenso Sonneneinstrahlung und Wind, Terroir meint auch das Bodenrelief, die Geologie, den Hummus, die Hydrologie, die Tag-Nacht-Temperaturschwankungen.
Aber der Begriff beinhaltet auch die Kultur des Weinbaus in einer Region, ja sogar, wie auf einem speziellen Weingut gearbeitet wird und letztendlich auch den ganz spezifischen Einfluss des Winzers oder der Winzerin selbst. Wer Terroir verstanden hat, arbeitet niemals gegen die Natur, sondern immer mit ihr, versteht sich als Teil eines komplexen, faszinierenden Gefüges.
Und genau das ist es, was die industriell hergestellte Plüre von den perfekten, handwerklich gemachten, erlesenen Weinen unterscheidet. Ein Terroir-Wein entsteht „durch das schöpferische Zusammenspiel von Lage, Reben, Klima und der Kunst des Winzers,“ wie einst der Spitzenwinzer Reinhard Löwenstein trefflich sagte. Solch ein Wein ist eben mit keinem Pülverchen und keinem technischen Trick zu imitieren.
MEIN FAZIT:
Dieser Dokumentarfilm macht Lust auf mehr – mehr Wein, mehr Genuss, mehr Reisen, mehr vom Leben. Dieser Film ist einfach pure Lebensfreude!
MEINE EMPFEHLUNG:
Diesen Film – wie einen guten Wein – am besten in guter Gesellschaft genießen!
Ein Kommentar
Thorsten
Schade, dass der Film noch so unbekannt ist und nur in ausgewählten kleinen Kinos gezeigt wurde.
Denn durch Deinen spannenden Blogbeitrag weckt es die Lust, diesen Dokumentarfilm zu schauen um noch besser in die Welt des Weines einzutauchen.
Aber vielleicht erscheint er ja auf DVD/Blue Ray und findet so den Weg in die Wohnzimmer vieler Weinfreunde.
Sonnige und sinnesfreudige Grüße aus Quedlinburg.