LIFESTYLE

3 Gründe, warum ich beim DRY JANUARY nicht mitmache

Das Jahr mit Dry January zu beginnen, hat mittlerweile auch in Deutschland sehr viele Befürworter. Um das sehr heikle Thema „Werbung für alkoholische Getränke und verantwortungsbewussten Alkoholkonsum“ komme ich als Weinbloggerin und -influencerin einfach nicht drum herum, denn auf meinem Blog dreht sich alles um den Wein und den damit verbundenen Lebensstil. Dass ein übermäßiger Alkoholkonsum unter bestimmten Umständen einfach nur schadet und zu einer Alkoholabhängigkeit führt, ist unbestritten. Aber ganz auf Alkohol zu verzichten ist, meiner Meinung nach, auch keine Lösung. Wenn man einige „Regeln“ beachtet, steht dem Genuss von Alkohol nichts im Wege.  

Dry January ist ein Vorhaben, nach den Weihnachtsfeiertagen, bei denen mehr als sonst Alkohol getrunken wird, einen Monat lang komplett auf Alkohol zu verzichten. „Dry“ bedeutet übersetzt „trocken“, also versuchen Menschen im Januar trocken zu bleiben und kein Alkohol zu trinken. Es ist ein beliebter Neujahrsvorsatz, da die Zeitspanne, im Gegensatz zu den Ganzjahresvorsätzen, ist überschaubar und der Vorsatz ist dadurch auch einfacher einzuhalten. In den sozialen Medien ist Dry January derzeit ein großer Hype. Alleine bei Instagram gibt es zu dem Hashtag #dryjanuary über 480 Tausend (!) Beiträge. Die Idee für diese Challenge stammt ursprünglich aus Großbritannien und freut sich auch in Deutschland über große Beliebtheit. Aber ist es tatsächlich gesund und sinnvoll einen ganzen Monat lang komplett auf Alkohol zu verzichten? Bringt das überhaupt was? 

Ich möchte aber ganz klar sagen: Alkohol ist eine Droge und Alkoholismus ist eine Krankheit. Manche Leute sollten nicht trinken. Und ich denke, es ist wichtig für uns alle, manchmal innezuhalten und zu fragen: Achte ich darauf, was ich trinke und wie viel?

1. Ich mag keine drastischen Einschränkungen. Ich genieße das Leben mit Maß und Stil!

Lösung: Mindfull Drinking

Ich persönlich finde den DRY JANUARY nicht sehr sinnvoll. Ich mache keinen trockenen Januar, weil ich es für ungesund und nicht gut heiße, sich so drastisch einzuschränken. Ich habe Verständnis, wenn manche Menschen dies als Herausforderung für sich sehen oder aus persönlichen Gründen tun. Ich dagegen versuche das Leben mit Maß und Stil zu genießen! 

Darüber hinaus belegen auch diverse Studien, dass es gar nichts bringt, einen Monat lang auf Alkohol zu verzichten. Im Gegenteil, es kann einem sogar schlechter gehen, so der Dr. Preethi Daniel von der London Doctors Clinic. 

Die Auswirkungen des trockenen Monats auf den Körper, also dem harten Alkoholentzug sind nicht zu unterschätzen. Es kann in den ersten Tagen zu einer leichten Dehydrierung und Schlafstörungen gepaart mit innerer Unruhe kommen. Auch Übelkeit, Schwitzen, Angstzustände oder Zittern sind möglich. Den diese Symptome sind sehr typisch bei einem Alkoholentzug.

Meine Devise beim Alkoholkonsum lautet: „Mindfull Drinking“. Dieser Trend bedeutet achtsames und moderates Trinken. Das ist meine bewusste Entscheidung, dass ich gelegentlich eine kleine Menge an Wein trinken möchte. Für mich bedeutet Wein genießen zu dürfen, einen besonderen Lebensstil, den ich gerne mag und lebe. Ein moderater Weinkonsum über das ganze Jahr ist risikoarm und ungefährlich.

Auch der Gastroenteorologe, Dr. Michael Apstein empfiehlt lieber kleine und gleichmäßige Menge zu trinken. Das ist für die Leber unbedenklich, sie verstoffwechselt bestimmte Menge an Alkohol problemlos.  Wenn man einen Monat lang auf das Trinken verzichtet, verringert sich daher die Fähigkeit des Körpers, Alkohol zu verarbeiten. Vor diesem Hintergrund könnte Mäßigung statt Abstinenz die Lösung sein.

Wieviel Menge Alkohol ist unbedenklich?

Experten empfehlen bei Männern bis zu 3 Trinkeinheiten (30 g) und bei Frauen bis zu 2 Trinkeinheiten (20 g) pro Tag oder Anlass. Dabei sind ein bis zwei Abstinenztage pro Woche empfehlenswert.

2. Ich setze beim Weingenuss stets auf Qualität statt Quantität!

Für mich ist Wein stets zum Genießen da und ein hochangesehenes Kulturgut. In diesem Zusammenhang möchte ich auf die europaweite Initiative Wine in Moderation (WIM) aufmerksam machen, die sich zum Ziel gesetzt hat, die Schäden durch Alkoholmissbrauch zu reduzieren und sich für den moderaten Weingenuss einsetzt. Ich bin auch Mitglied bei WIM, da ich diesem verantwortungsbewußten Umgang mit Wein und Alkohol gerecht werden will.   

Ich glaube, das wichtigste dabei ist – wie beim allen anderen auch – stets mit allen Sinnen zu genießen und auf die Qualität statt Quantität der alkoholhaltigen Getränke zu achten. Ein liebevoll zubereitetes Abendessen im Kreise der Familie oder der Freunden verdient eine passende Weinbegleitung. Kombiniere daher den guten Wein mit gutem Essen und vergiss nicht dabei auch genügend Wasser zu trinken, um nicht zu dehydrieren. Zelebriere öfters solche Genussmomente gemeinsam mit Freunden und Familie. 

Meine Tipps für einen risikoarmen und moderatem Alkoholkonsum:

Ich glaube, dass es möglich ist, Weingenuss und ein gesundes Lebensstil miteinander zu verbinden. Ich versuche dies, indem ich zum Beispiel in der normalen Woche an max. 2 – 3 Tagen Wein trinke und wenn ich für den Blog probiere, spucke ich aus! Weiterhin trinke ich jeden Tag eine angemessene Menge Wasser. Ich mache auch 2 – 3 Mal pro Woche Sport, da ich diesen Ausgleich brauche, bei anderen mag das anders sein!

Ich trinke nicht, wenn ich mich traurig, gestresst, wütend oder anderweitig schlecht fühle. Erstens, weil mir dann der Wein tendenziell bitter schmeckt – wozu also? Zweitens, weil es dieses negative Gefühl verschlimmert und zu einem ungesunden Teufelskreis führen kann.

Es ist viel besser, das Trinken von Wein mit einer gesunden, positiven Einstellung zu verbinden. Wenn du z.B. feierst, als Leckerbissen nach einem tollen Arbeitstag oder einem langen Spaziergang, während einer Verabredung oder als Bestandteil einer Zeit für dich (z. B. Schaumwein in der Badewanne mit jemanden?) siehst.

Manche Leute denken, dass man Wein nicht genießen kann, wenn man sich super gesund ernährt oder eine dieser gefürchteten Diäten macht, aber das ist ein MYTHOS! Ein oder zwei Gläser Wein zu einer gesunden Mahlzeit zweimal pro Woche sind absolut in Ordnung! Und es gibt so viele gesunde, nahrhafte Gerichte, die wunderbar zu Wein passen, sei also nicht gemein zu dir und schränke dich nicht so ein! Hab Spaß beim Schlürfen und sei nett zu dir selbst!

3. Ich verzichte auf Alkoholisches immer dann, wenn es die Situation erfordert!

Es gibt einige gute Gründe, wieso man auf alkoholische Getränke verzichten sollte. In folgenden Situationen und Lebenslagen sollte auf Alkohol nicht nur im Januar komplett verzichtet werden: 

…während des Autofahrens

…in der Schwangerschaft

…als Minderjähriger

sowie…

  • am Arbeitsplatz
  • bei Freizeitbeschäftigungen oder sportlichen Aktivitäten, bei denen ein erhöhtes Maß an Aufmerksamkeit, psychomotorischen Fähigkeiten und Konzentration gefordert ist (z. B. Auto fahren, Bedienen von Fortbewegungsmitteln jeglicher Art, usw.)
  • während der Einnahme von bestimmten Medikamenten, bei psychischen Problemen oder vor und nach Operationen
  • (ehemalige) Alkoholiker oder Personen, in deren familiären Umfeld es Fälle von Alkoholabhängigkeit gibt oder gab
Auf Alkohol ein Monat lang zu verzichten ist einfach. Ein moderater Alkoholkonsum ist dagegen ein lebenslanges Unterfangen.
Karin Tölzer, Die Weinlöwin
Weinbloggerin & -influencerin

Die Weinlöwin unterstützt die Aktion Wine in Moderation sowie die Kampagne DON´T DRINK AND DRIVE.

Der trockene Januar, wie gut er auch gemeint sein mag, ist so ziemlich dasselbe wie Entgiftung. Aber was passiert am 1. Februar? Begibst du dich auf ein neues Leben mit moderatem Alkoholkonsum? Oder holst du verlorene Zeit nach?

Wie sieht es bei euch mit dem „Dry January“ aus? Verzichtet ihr im Januar auf Alkohol? Lasst es mich in den Kommentaren wissen! Ich bin schon sehr gespannt darauf.

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